Die Grundregeln der Kondolenz

Die Grundregeln der Kondolenz

Wie drücke ich mein Mitgefühl angemessen aus?

Richtig zu kondolieren, ist gar nicht so einfach. Wie findet man die passenden Worte für das Unbegreifliche? Vielen Menschen fällt dies sehr schwer. Dabei ist es machbar, wenn man einige Grundregeln beachtet. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten der Kondolenz vor.

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Eine persönliche Kondolenz, also von Angesicht zu Angesicht, ist immer dann angebracht, wenn Sie ein enges Verhältnis zum Verstorbenen hatten, egal, ob Sie miteinander verwandt waren oder nicht. Persönlich kondolieren kann man im Zuge der Trauerfeier, beispielsweise direkt am Grab oder nach der Beisetzung, oder davor oder danach, etwa im Rahmen eines kurzen Besuchs bei den Angehörigen.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Worte sorgfältig wählen und Floskeln vermeiden. Sie müssen nicht viel sagen; oft reicht das übliche „Mein herzliches/aufrichtiges Beileid“ schon aus. Auch ein stummer Händedruck oder eine Umarmung sind bei einem engen Verhältnis angemessene Formen der Trauerbekundung.
Es kommt aber auch vor, dass Angehörige ausdrücklich keine Beileidsbekundungen am Grabe wünschen. Das ist oft der Fall, wenn der Tod unerwartet eingetreten und der Schmerz dadurch besonders groß ist. Wird dieser Wunsch auf der Todesanzeige oder anderweitig geäußert, sollten Sie ihn respektieren und von persönlichen Beileidsbekundungen Abstand nehmen. In diesem Fall, oder wenn Sie den Verstorbenen nur flüchtig kannten, können Sie auch schriftlich kondolieren.

Ebenso wie bei einer persönlichen Kondolenz sind die richtigen Worte bei einer schriftlichen Beileidsbekundung das A und O. Floskeln, vor Pathos strotzende oder gar vorgefertigte Sätze bewirken oft das Gegenteil von dem, was man mit einem Kondolenzschreiben eigentlich erreichen möchte, nämlich den Angehörigen Trost zu spenden.
Nehmen Sie sich Zeit dafür, darüber nachzudenken, was Sie den Angehörigen sagen möchten, und bleiben Sie ehrlich und authentisch. Beschreiben Sie, welche Beziehung Sie zum Verstorbenen hatten und was der Verlust auch für Sie persönlich bedeutet. Sie können dabei auch an gemeinsame Erlebnisse oder besondere Charaktereigenschaften der verschiedenen Person erinnern.
Was immer Sie schreiben: Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass Sie lediglich eine notwendige Pflicht erfüllen. Diesen Eindruck können Sie vermeiden, indem Sie den Text handschriftlich statt am Computer verfassen. Darüber hinaus können Sie auch selbst kreativ werden und eine individuelle Trauerkarte gestalten.

Will man eine eigene Trauerkarte gestalten, statt auf fertige Exemplare aus dem Handel zurückzugreifen, kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Sie können beispielsweise mit Bildern arbeiten – das kann ein Foto von Ihnen und dem Verstorbenen sein, aber auch neutrale, (selbst aufgenommene) Naturbilder, etwa von einer Landschaft. Auch Kunstkarten, ob selbst gefertigt oder gekauft, bieten sich für die Gestaltung an.
Haben Sie keine Angst vor Farben! Solange es nicht übertrieben wirkt, können Sie damit beispielsweise den besonderen Kunstsinn des Verstorbenen würdigen. Abstand nehmen sollten Sie lediglich von schwarz umrandetem Papier; dieses ist üblicherweise nur nahen Angehörigen vorbehalten.

Vielerorts ist es üblich, einer Trauerkarte Geld beizulegen. Die Frage, ob man das tun sollte, ist jedoch nicht einfach zu beantworten. Einerseits ist diese Form der finanziellen Unterstützung für viele Trauernde eine Entlastung. Andererseits könnte leicht der Eindruck entstehen, man wolle den Verlust mit Geld aufwiegen.
Sollten Sie unsicher sein, können Sie sich hierzu mit anderen Trauergästen austauschen und dann gegebenenfalls eine gemeinsame Entscheidung fällen, etwa, indem Sie im Namen aller Beteiligten Geld spenden. Manchmal wird dies auch ausdrücklich gewünscht und in der Traueranzeige vorher bekannt gegeben, etwa, wenn der Verstorbene kurz vor seinem Tod verfügt hat, einen Geldbetrag an eine gemeinnützige Einrichtung zu spenden, statt diesen in Trauergebinde zu investieren.